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Diogenes

Kindeswohl

 Ian McEwan
Kindeswohl
Aus dem Englischen von Werner Schmitz
Familienrecht ist das Spezialgebiet der Richterin Fiona Maye am High Court in London: Scheidungen, Sorgerecht, Fragen des Kindeswohls. In ihrer eigenen Ehe ist sie seit über dreißig Jahren glücklich. Da unterbreitet ihr Mann ihr einen schockierenden Vorschlag. Und zugleich wird ihr ein dringlicher Gerichtsfall vorgelegt, in dem es um den Widerstreit zwischen Religion und Medizin und um Leben und Tod eines 17-jährigen Jungen geht.
Mehr zum Inhalt
Fiona Maye ist eine angesehene Richterin am High Court in London, bekannt für ihre Gewissenhaftigkeit. Mit ihrem Mann Jack, einem Geschichtsprofessor, ist sie seit mehr als dreißig Jahren verheiratet – harmonisch, wenn auch in letzter Zeit vielleicht ein wenig distanziert. So fällt Fiona aus allen Wolken, als er ihr eröffnet, dass er ihren Segen für eine außereheliche Affäre will. Genau in diesem Moment wird ihr ein eiliger Fall vorgelegt: Ein 17-jähriger Junge, der an Leukämie leidet, benötigt dringend eine Bluttransfusion. Aber seine Familie – Zeugen Jehovas – lehnt das aus religiösen Gründen ab. Genauso wie er selbst. Doch ohne Transfusion wird er qualvoll sterben. Fiona bleiben für ihr Urteil weniger als 24 Stunden. Kann sie jetzt, inmitten ihres emotionalen Tumults, ihre kühle Professionalität bewahren?
Stimmen

»Ian McEwans ›Kindeswohl‹ ist ein großer Debattenroman unserer Zeit. Ein Meisterwerk.«Rheinisce Post

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9783257069167

Elsa Ungeheuer

 
Was für eine verrückte Geschichte, die uns Astrid Rosenfeld da auftischt! Und wie gekonnt sie das tut!
Zwei Jungen die ohne Mutter, aber mit einem Esel aufwachsen, ein Vater, der seiner Frau nachtrauert, eine Haushälterin die fast schon zum Inventar gehört, und Herr Murmelstein, der am Abend erotische Geschichten zum Besten gibt. Und diese Personen wachsen in einem oberpfälzischen Dorf auf, in einem Haus, das zur Pension umgebaut wurde. Die zwei Brüder lernen eines Tages Elsa kennen. Elsa, das neunjährige Mädchen, das bei Verwandten auf dem Land wohnt, ist etwas Besonderes. Sie trägt die Kleider und Hüte ihrer verreisten Mutter, ist frech, spielt mit den Herzen der beiden Brüder, lässt sich nichts gefallen, und wird Karl und Lorenz ihr restliches Leben beeinflussen.
Lorenz Brauer wird ein bekannter Künstler, seine Bilder sind bunt und rätselhaft, sein Leben wird schillernd verlaufen. Karl Brauer versucht ein Erlebnis aus seiner Kindheit, das mit Elsa zu tun hat, zu vergessen. Er ist aber derjenige, der seinen Vater, die Haushälterin und „das Murmeltier“, Herrn Murmelstein, und schließlich auch Elsa auf seine Weise finden wird. Letztere in Amerika, verheiratet und mit einem Sohn, sie bleibt eben Elsa, Elsa ungeheuer für alle.
Ein Roman mit viel Herz, mit viel Gefühl, aber ungeheuerlich komisch erzählt. Kein Satz langweilt, man lacht und weint, und erst mit dem Ausklang des Buches ist man zufrieden, oder gibt sich zumindest zufrieden. Astrid Rosenfeld bitte noch mehr solcher Geschichten!

 

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Räuberleben

Dem Schweizer Lukas Hartmann ist ein fesselnder Geschichtsroman gelungen über einen gefürchteten Räuber des 18. Jahrhunderts. Hannikel, eigentlich Jakob Reinhardt, wurde am 7.Juli 1787 in Sulz am Neckar hingerichtet.
Aber bis zu diesem Tag, und bis zu seiner Gefangennahme treibt er sein „Unwesen“ im Schwarzwald und im Elsass.
Der Oberamtmann Schäffer ist wild entschlossen den Räuberhauptmann und seine Bande zu fangen. Ihm zur Seite steht von Anfang an der Schreiber Wilhelm Grau, alles Personen, die in historischen Quellen verzeichnet sind. Lukas Hartmann gibt ihnen eine „Seele“, erfindet zu jeder Figur eine Geschichte, lässt sie das Geschehen abwechselnd aus ihrer Sicht erzählen.
Abseits aller Zigeuner-Romantik müssen die Sinti ein Leben als Papierlose fristen, immer auf der Suche nach einem Platz für ihre Sippe. Das Misstrauen der Bevölkerung lässt sie in Armut und Elend leben und immer um ihr Überleben kämpfen. Dieterle, Hannikels jüngster Sohn, kommt auch zu Wort. Aus seiner Sicht wird der Zusammenhalt der Großfamilie erzählt, und die Flucht seines Vaters in die Schweiz.
Der Schreiber Grau, die sympathischste Person des Buches, möchte Dieterle und seiner Mutter helfen. Kann das aber nur bedingt tun, zu sehr ist er das Kind seiner Zeit. Sich auf die Seite des „Diebesgesindels“ zu stellen, das kann er nur heimlich. So ist er täglich nur damit beschäftigt Verhöre und Steckbriefe zu verfassen, in seiner Freizeit sammelt er Schmetterlinge und Käferarten.
In diesem Werk ist alles stimmig, die Sprache, die Personen, die Schilderungen. Wenn ein historischer Roman das Prädikat sehr wertvoll verdient hat, dann ganz sicher dieser.

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Der Koch

Die lang ersehnte Taschenbuchausgabe.
Der Koch entführt sie auf eine kulinarische Reise in die Welt  des Geschmacks.
 
Der tamilische Asylbewerber Marvan arbeitet als Küchenhilfe einem Gourmet-Restaurant im Herzen von Zürich.
Als er eines Tages fristlos entlassen wird, schlägt ihm Andrea vor einen Catering-Service zu gründen.
Marvan hat auch ein Ass im Ärmel - eine geheimrezept seiner Großtante.
Love Food wir ein schneller Erfolg für das gehobene Publikum. Bald geben sich Politiker und Prominente die Klinke in die Hand. Marvan befürchtet, das der schnelle Erfolg eine dunkle Seite bürgt. Seine Befürchtungen bewahrheiten sich auch. Wie weit wird Marvan bei diesem "Schmutzigen" Geschäft mitspielen? Seine Familie auf Sri Lanka ist auf seine finanzielle Hilfe angewiesen.

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9783257239997

Faule Kredite

Der neue Fall des Athener Kriminalkommissars könnte brisanter nicht sein. Kostas Charitos muss den Tod mehrerer Bankiers aufklären. Die Finanzwelt steht Kopf, die Bevölkerung Griechenlands ist unzufrieden und steckt mitten in der Krise. Lohnkürzungen, Einsparungen und Streiks stehen an der Tagesordnung. Auch bei der Polizei wird heftig diskutiert und überall herrscht Hektik. Kostas Charitos und seine Familie müssen plötzlich auch mit weniger Geld auskommen, von einem Monat auf den anderen, werden ihnen mehrere hundert Euro gestrichen. Die Morde an den zwei Bankern kommen höchst ungelegen, zuerst glaubt man an einen Terroranschlag . Auch ein Rachefeldzug könnte in Frage kommen. Charitos und seinen Kollegen fehlt die Zeit in Ruhe zu ermitteln, und von der Bevölkerung bekommen sie wenig Hilfe:. „Denn Zeit ist Geld, und Geld haben wir keins“, wie es jemand im Roman treffend formuliert. Politisches und höchst aktuelle Ereignisse fließen in den Roman ein. Er wurde 2010 geschrieben und soeben ist er auf deutsch erschienen und in 14 Sprachen übersetzt. Komisch und mit spitzer Feder schreibt der Autor Petros Markaris über die harte Realität Griechenlands. Wer am Ende der Mörder ist, wird natürlich nicht verraten, nur das Fazit des Buches ist ungefähr folgendes: Die“ Suppe“, die andere gekocht haben, muss immer der kleine Mann auslöffeln, und viele Opfer der Banken werden in den finanziellen Ruin getrieben . Petros Markaris Kommissar ist etwas spröder als Commissario Montalbano aus Sizilien, und führt keine Bilderbuch-Ehe wie Commissario Brunetti aus Venedig. Er ist aber genau so blitzgescheit, überaus menschlich und dadurch sehr sympathisch.

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Adams Erbe

Edwards eigentlicher Eindruck vom Leben ist, dass er seinem Großonkel Adam, dem schwarzen Schaf der Familie, ähneln soll. Doch auf die Frage, wer Adam war, bekommt er nie eine Antwort. Sein Leben verbringt er im Haus seiner Großeltern, bis seine Mutter den charmanten Jack kennenlernt, der aussieht wie Elvis Presley und der sogar die griesgrämige Großmutter in seinen Bann ziehen kann. Lange Zeit halten sich Jack, Edward und Edwards Mutter nur durch Jacks Charme über Wasser. Als Edward erwachsen ist, findet er auf der Dachkammer ein Buch, das mit „Adams Erbe“ beschriftet ist. Endlich erfährt er die Geschichte seines Großonkels, dem er so sehr gleichen soll. Adam hat seine Geschichte vom Krieg, seiner Großmutter und seiner großen Liebe Anna niedergeschrieben, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Er erzählt davon, wie es ist, als Jude unter dem Naziregime ein polnisches Mädchen so sehr zu lieben, dass man sein Leben dafür opfern würde. Der Roman erzählt warmherzig und mit viel Humor. Man lacht mit Adams Großmutter, weint mit ihm um seine große Liebe und bewundert ihn für seinen Mut, mit dem er Anna zu retten versucht.

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Allmen und die Libellen

Allmen ist ein Lebemann und Kunstsammler, der das großzügige Finanzpolster, das ihm sein Vater hinterlassen hat, verlebt und sich in Abhängigkeiten begibt. So schlecht er mit Geld umgehen kann, so virtuos beherrscht er den Umgang mit Schulden und Gläubigern. Insbesondere die diskrete Geschäftsbeziehung zu einem Antiquitätenhändler hilft ihm immer wieder aus der Bredouille. Anfangs war Allmen guter Kunde, mittlerweile ist er guter Lieferant, erst mit Stücken aus der eigenen Sammlung, dann mit Objekten, über deren Herkunft ein Kavalier besser schweigt. Als er den Händler wieder eimal aufsuchen möchte, findet er ihn tot in seinem Atelier ... Die Frage, wer für diesen seltsamen Tod verantwortlich ist und welche Geschichte in Wahrheit hinter den Gallé Jugendstil-Schalen steckt, fesselt den Leser von Anfang an. Wieder ein schöner Suter und sehr zu empfehlen!

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